Ayurveda – ein weiteres Land auf unsere Reise

Vor uns liegen sieben Tage im „Ayurveda Paradise Maho“, einem Kurhotelkomplex im Innenland von Sri Lanka. Sieben Tage verschiedene Anwendungen, sieben Tage nicht planen oder sich auf die Suche nach Essen begeben, sieben Tage in etwas mehr Luxus als jemals zu vor auf unserer Reise leben und sieben Tage weder Kaffee noch Kuchen noch Alkohol.

In ein paar Artikel möchte ich euch nun mit auf eine kleine Erfahrungsreise meinerseits durch dieser Zeit nehmen, stelle euch Fragen vor die mir während des Aufenthaltes in den Sinn gekommen sind und vor allem auf eine Suche nach der Antwort auf die Frage „Was ist Ayurveda eigentlich und ist das was für mich?“

Unsere Anreise zum Kurhotel begann, anders als für die meisten Gäste, dem Zug und Bus aus Anuradhapura. Die letzten Meter gingen wir dann noch zu Fuß und stolperten dann durch den Hintereingang auf das Hotelgelände. Der erste Anblick zeigte eine grün, grau, ockerfarbene Weite in der sich einige Bäume, Häuser, ein offenes Restaurant und einen Pool abzeichneten. Es war ruhig, niemand war zu sehen, nur der Wind fegte durch die Bäume und ließ Blätter zu Boden fallen. Auf der andere Seite des Geländes fanden wir den Haupteingang, groß und schick mit Plastiken und und raumeinnehmenden Sitzensemble. Die Begrüßung war sehr herzlich, wir wurden schon vor der eigenen Vorstellung mit Namen Angesprochen, was für einen hohen Fokus auf die Kundschaft spricht oder wirklich wenig Gäste ;). Irritierend wurde es als plötzlich ein Mitarbeiter neben mir stand und mir einen Strauß Blumen überreichte, auch Madeleine erhielt ein Sträusschen. Wir setzten uns mit einer Doktorin und der Kundenbetreuerin und tauschten ein paar Sätze aus. Unterdessen wurde uns ein kaltes Tuch für die Hände und eine Kokosnuss serviert während das Gepäck von einer wieder anderen Person auf unser Zimmer gefahren wurde. Letzteres brauchte viel Zurückhaltung meinerseits, denn wenn ich eines in den letzten Monaten klar hatte, ist dass ich mein Backpack niemals aus der Hand gebe und nun sollte das alles so ok sein? Was würde noch kommen und was macht das Leben in dem Land Ayurveda noch mit mir?

Frage: Wie flexibel bin ich eigentlich im Reisen. Als Backpacker*in durchs Land kein Problem, mit wenig Geld um die Welt auch, aber kann ich auch Hotelleben und Zimmerservice? 


Wie kam es zu der Entscheidung in das Land „Ayurveda zu reisen? 

Meine Idee war das nun wirklich nicht und ohne Madeleine und ihren Wunsch eine Ayurvedabehandlung zu machen wäre ich auch nie hier eingezogen.

Im Gegenteil, ich habe mich von Anfang an dagegen gewehrt. Warum? Weil ich Bedenken hatte, vor dem was kommen mag und dem Preis. Am Anfang war da noch die Idee, dass ich parallel eine Woche am Strand von Sri Lanka verbringen würde. Irgendwo in einem Hostel mit einem Yogaangebot und Surfen. Doch das war auch nur eine Brückenidee, den eigentlich wollte ich nicht alleine durch Sri Lanka reisen, ohne zu wissen wie das Land sich für mich anfühlt. Nach ein paar Tagen in Sri Lanka, meiner Erfahrung im Hamam in Istanbul und einem Yogapaket als Angebot vom Kurhotel habe ich mich doch dazu entschieden Madeleine in ihrem Prozess zu begleiten und für mich zu gucken, was das denn ist, dieses Ayurveda. 

Mut Dinge anzusprechen

Zu Beginn hatte ich hier so meine Schwierigkeiten mit dem Ankommen, vor allem aus dem Grund, dass ich aufgrund meiner Skepsis diesem Ayurveda gegenüber, mich nicht wie alle anderen für eine „Panchakarma“ Kur entschieden habe. Das wurde vor allem dadurch deutlich, dass ich anders als angenommen keine Doktorkunsultation verordnet bekommen habe und auch sonst NUR für Yoga vorgesehen war. Das fühlte sich nicht gut an und ich mich damit falsch am Platz. Auch wenn meine Vorstellung von dem Aufenthalt hier nur sehr dünn waren, zumindest ein Doktorbesuch und irgendwelche Massagen hatte ich schon visualisiert und dazu dann Yoga. Ich wollte das „Ayurveda“ doch mal kennenlernen, wenn auch nur in einer Lightversion.

Einen kleinen Grollball in mir jonglierend war ich auf der Suche nach Veränderung. Einen Tag wälzten wir Gedanken und Sätze, überprüften Ziele und mögliche Optionen und schäften so aus dem Groll meine Wünsche heraus. In einem Gespräch mit dem Manager konnten wir dann mein Anliegen klären und er stimmte meinem Wunsch nach Veränderung zu. Seit dem Tag habe ich täglich bis zu vier Einheiten Yoga und anderthalb Stunden ayurvedische Anwendungen. 

Nächster Artikel: Wie mir meine Skepsis wegmassiert wurde.

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