On Tour mit Miss Jackson

Foam heißt Schaum – eine Rückblende

Freitag, 05.07.2019 holten wir dann Miss Jackson, unser Auto von Avis ab. Wir hatten im Vorfeld viel spekuliert was für ein Grand Dogde Van es wohl werden würde und ob es unseren Ansprüchen genügt. Es ist ein Toyota Sienna geworden, ein Siebensitzer mit versenkbaren Sitzen im Kofferraum. Damit blieb die Frage, reicht der Platz mit den nach vorn geschobenen Rücksitzen für ein angenehmes schlafen von der Länge her aus? Wird schon und muss ja dachten wir uns und so düsten -ähh…schlichen- wir durch den Autoverkehr Stadtauswärts Richtung Nordwest.

Erster Stop: Walmart! Dort deckten wir uns mit Grundlegendem ein (Wasser, Nudeln, Kekse, Obst) sowie einem Topf und einer Pfanne.

Liebe Ulli und Frau Dinse, wir waren auch im MEC für diese Dinge und auch wenn die Dinge dort sehr schön sind, so sind sie doch auch sehr schön teuer. Damit habe wir dort nur eine Gaskartusche gekauft.

Da der Kofferraum des Autos sehr uneben ist, zudem etwas genutzt – zum Thema Sauberkeit möchte ich an andere Stelle gern nochmal einen ganz eigenen Artikel schreiben – waren wir auf der Suche nach einem Ausgleichsmaterial. Ich dachte da an diese gelben Schaumstoffmatten oder etwas in der Art, ein Luftbett schlossen wir vorerst aus. Und so zuppelten wir mit unserer Geschichte und unserem Anliegen durch die Baumärkte und folgten den Empfehlungen der Mitarbeiter*innen, wo wir vielleicht ehr fündig werden könnten, denn Baumärkte sind auf dieses Anliegen nicht ausgerichtet. Es war witzig und interessant wie unterschiedlich die Leute auf uns reagierten, vor allem wenn ihr euch Madeleine mit einer grünen Strippe vorstellt an der zwei alte Holzwäscheklammern hängen, die die Länge und Breite von unserem Wohn- und Schlafzimmer aufzeigen. Vom Reno Depot sind wir zu Sleeping-Land, dann zu Home Depot und zu guter letzt zu End of the Roll. Aus Ermanglung an bezahlbarem foam kam Madeleine auf die Idee Meterware Teppich zu erwerben. Doch wer verkauft schon 1,80 x 1,40m? Damit landeten wir dann bei End of the Roll, wo wir für 20Bucks einen cremefarbenen Abschnitt erworben haben. Als Ausgleichsmaterial nutzen wir Pappe aus Home Depot und Walmart.

Nach unserer Shoppingtour navigierte uns Madeleine an den Bass Lake, wo wir direkt am See parken konnten. Es folgten: Das erste Schwimmen in einem kanadischen See, das erste Kochen und das erste Mal fertig machen fürs Bett. Die Nacht haben wir dann auf dem Walmartparkplatz in der Nähe verbracht.

Samstag (06.07.2019) in Parry Sound Wir haben zufällig einen schönen Wanderweg entlang der Küste und den Felsen entdeckt, den Rugged Trail. Ohne Wegweisung durch Unterholz und über die Klippen haben wir viel Spaß an der Bewegung und am Entdecken. Immer wieder kommen wir an kleinen, menschenleeren Buchten vorbei. Nach 18 Jahren wohnen an der Ostseeküste ist mir das Baden mit Textilien etwas fremd geworden und auch hier frage ich mich immer wieder, dürfte ich auch hier nackt baden gehen? Wahrscheinlich nicht, aber von einem Gesetz dagegen habe ich auch noch nichts gehört. Also wann immer ich denke niemanden zu Tode zu erschrecken, werde ich die Badesachen weg lassen. Punkt! 🙂 Das Auto hatten wir auf einem Salzdock geparkt von dem die jungen und alten Einwohner*innen in die Georgian Bay sprangen. Was für ein toller Platz für die Nacht, doch leider sahen das die Mücken ebenso und so zogen wir uns auf den ruhigen Parkplatz zum Walmart zurück.

Der nächste Morgen an einem Sonntag (07.07.2019) begann für mich traumhaft. Ich konnte vom Salzdock springen, hinein in die warme Gegorian Bay. Dazu ein Kaffee, Ruhe und eine wunderbare Aussicht auf die Bucht. Ich war überwältigt und sehr zufrieden.

Gegen Mittag ging es weiter nach Nordwesten, mit einem Trail entlang des French River zu den Recollet Falls. In unseren Wanderschuhen liefen wir den Pfad entlang, durchzogen von Wurzeln, belebt durch Streifenhörnchen und Mücken.

Der Abend war wenig aufregend, sondern sehr entspannt. Chillen im Auto vor einem Tim Horton für Wlan und die Kommunikation mit der Aussenwelt und dann wieder Walmart. Dieser Parkplatz kommt mir vor wie unser persönlicher Campingplatz mit Waschraum und Verpflegungsstation. Ich mag es und auch wenn die Nächte dort sehr hell sind, so fühle ich mich sicher und unter vielen denen ebenso geht.

PS: Madeleine und ich lieben es, nach dem Zähneputen nochmal durch die Regalschluchten zu schlendern, zu entdecken, kulinarische Pläne zu schmieden und dann ganz ohne Einkauf in den Schlafsack zu schlüpfen.

Comments

Ullimanulli
Juli 9, 2019 at 3:49 pm

😀 freut mich, dass ihr so gut angekommen seid, sogar mit Extra-Stopp in Lissabon. Es sieht sehr gechillt aus auf euren Fotos. I like!



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